MARCUS STEINWEG : “ROBERT WALSER THEATER”
· Das „Robert Walser Theater“ ist ein Behauptungstheater.
· Statt eine Handlung vorzugeben, reduziert es sich auf die Behauptungen seiner Figuren, die auf Spaziergängen Grundfragen menschlicher Existenz deklamieren und diskutieren.
· In der Behauptung drückt sich Insistenz, Verzweiflung, Übermut und Hoffnung aus.
· Eine Behauptung ist ungesichert, was sie weder zu einer falschen noch richtigen Behauptung macht.
· Da sind nichts als Stimmen = ein Knäuel interferierender Statements.
· Während die einzelnen Positionen im Text sukzessiv erfolgen, sollten sie in der Aufführung zu wechselseitigen Unterbrechungen führen.
· Das Ziel ist Chaos, Orientierungsmangel, Panik, Exzess!
· Es geht um Verwirrung durch Behauptung aufgrund von Verwirrung.
· Dabei ist es egal, wie viele Schauspieler involviert sind, denn eine virtuell unendliche Anzahl von Akteuren ist impliziert.
· Es ist gleichgültig, wer was sagt.
· Selten habe ich Originalsätze der Protagonisten in den Text montiert.
· Die Sätze, die ich Robert Walser in den Mund lege, könnten auch von Adorno oder Duras oder anderen stammen (zumindest wünsche ich es mir!)
· Eigennamen sind Leerformen eines ins Leere laufenden Behauptungstheaters, das seine Dringlichkeit aus seinem Leerlauf bezieht.
· Der Leerlauf ist die Dynamik von Kunst & Philosophie.
Marcus Steinweg, Berlin, 22. August 2017